Belzen pelzen propfen

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Veredelungskurs

Der Begriff Belzen hat nichts mit Faulenzen zu tun. Im bayerischen Sprachgebrauch bezeichnet er vielmehr das Veredeln von Obstbäumen – eine jahrtausend alte, aber äußerst spannende Technik, um Obstbäume zu erhalten oder geliebte Sorten zu vermehren. In unserem Fall standen Apfelbäume im Mittelpunkt.

Wir hatten die besondere Ehre, zwei echte Experten auf diesem Gebiet bei uns begrüßen zu dürfen: Helmut Schmid, der Vorsitzende des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Mühldorf, sowie Josef Petermeier aus Niedertaufkirchen. Beide brachten nicht nur ihr umfassendes Wissen, sondern auch jede Menge praktische Erfahrung mit, was den Teilnehmern zugutekam.

Die Veranstaltung fand bei Claudia und Christian Holzinger statt, wo Garage und Einfahrt perfekt für diesen Anlass vorbereitet waren. Bevor es an die praktische Arbeit ging, gab es einen kurzen, aber sehr informativen Einführungsvortrag. Dabei wurden die Grundlagen des Veredelns anschaulich erklärt – von den verschiedenen Methoden bis hin zu den richtigen Werkzeugen und Schnitttechniken.

Anschließend konnten sich die Teilnehmer gleich an vorbereitetem Übungsmaterial ausprobieren. Mit viel Eifer und Konzentration wurden erste Veredelungsversuche unternommen, bevor es dann „ernst“ wurde und die neuen Apfelbäume entstanden. Dank der vielen praktischen, aber dennoch einfach umzusetzenden Tipps der beiden Profis kann man zuversichtlich sein, dass es in Neuötting schon bald zahlreiche junge Apfelbäume geben wird.

Veredelt wurde dabei auf kleinwüchsigen Unterlagen vom Typ “MM106“, die sich hervorragend für kleinere Gärten eignen, da sie nicht zu groß werden und dennoch reichlich Früchte tragen. Einige Teilnehmer hatten sogar eigene Edelreiser mitgebracht – das sind einjährige Triebe, die sich zur Vermehrung eignen. Für alle anderen standen aber auch zahlreiche verschiedene Apfelsorten zur Auswahl, sodass jeder einen passenden zukünftigen Baum für seinen Garten finden konnte.

Insgesamt war es eine rundum gelungene Veranstaltung, die nicht nur Wissen vermittelte, sondern auch die Freude am Gärtnern und an der Vermehrung alter Obstsorten neu entfachte. Die beiden Referenten „warnten“ vor der Suchtgefahr. Wir freuen uns schon auf Rückmeldungen der Veredelungserfolge!